Corona: Wie schafft die Schifffahrt die Herausforderungen?
Nein, es herrscht kein Krieg und von einer nuklearen Katastrophe sind wir zum Glück verschont. Vor genau 75 Jahren freuten sich die Leute auf das Ende des zweiten Weltkrieges – rund 60 Millionen Menschen fielen Jahre zuvor dabei zum Opfer, eine unglaubliche Anzahl, mit so viel Leid und Elend verbunden. An Tschernobyl erinnere ich mich, als 1986 wenige Kilometer nördlich von Kiev in der Ukraine der Reaktorblock 4 des Kernraftwerkes explodierte. Die verstrahlten Fische von den Tessiner Seen waren eine Zeitlang verboten zu konsumieren und die politische Entwicklung zum Thema Atomenergie hatte weitreichende Folgen.
Die Folgen der Ausbreitung des Covid-19-Virus im Jahr 2020 ist wegen unserer globalisierten Erde ein Ereignis, das seinesgleichen sucht und ebenfalls in die Geschichtsbücher eingehen wird. Weltweit breitet sich das neue Virus aus1, totalitäre Systeme gewinnen an Macht, auch die Schweiz wird mithilfe politisch interpretiertem „Notrecht“ vom Bundesrat direkt regiert. Erklärtes Ziel ist es, unser Gesundheitswesen nicht in Chaos zu stürzen. Die Folgen des teilweisen Shutdowns2 sind gravierend: medizinisch (die Ausbreitung der Krankheit geschieht im kontrollierten Rahmen), wirtschaftlich (die Weltwirtschaft gerät in eine Krise) und psychologisch (unsere Lebensgewohnheiten und Freiheiten geraten in Bedrängnis).
Dieser (B)Logbucheintrag nimmt einen Tunnelblick ein und hat keinen Anspruch, „die Welt zu erklären“ oder „es besser zu wissen“. Absicht ist, Ausschnitte der Geschehnisse aus der Sicht der Schifffahrt zu dokumentieren. Auch für eine Bilanz ist es noch zu früh. Im Zeitraffer: Am Freitag, 13. (!) März 2020 ordnet der Bundesrat in seiner Covid-19-Verordnung 2 die Einstellung des touristischen Verkehrs in der Schweiz an. Der öffentliche Schiffsverkehr mit Erschliessungsfunktion soll weiterhin fahren. Die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft hat in der Schweiz als erste reagiert und fährt am andern Tag schon nicht mehr, mit Ausnahme des Querverkehrs Wädenswil – Männedorf – Stäfa als Teil des öffentlichen Verkehrs. Einen Tag vorher, am Donnerstag, 12. März 2020, stellt die Schifffahrt in Oberitalien auf den drei grossen Seen (Lago Maggiore, Lago di Como und Lago di Garda) ihren Betrieb ein.
Dann kommen sukzessive auch die anderen Flotten zum Stehen. Auf dem Vierwaldstättersee streicht die SGV am 15. März konsequenterweise zuerst Fahrten mit MS Saphir, reduziert dann ab dem 20. März den Fahrplan massiv, um dann ab dem 28. März den ganzen Verkehr einzustellen. Die BLS stoppt ihre Schiffsmotoren ab Sonntag, 15. März.
Transporte von Ärzten und Pflegepersonal auf dem Genfersee
Auf dem Genfersee bietet die CGN noch die Linien N1 und N3 an, dies mit den Schiffen Léman, Genève und Valais. Nur Personen mit Schweizer Staatsangehörigkeit oder Personen, die aus beruflichen Gründen aus Frankreich einreisen müssen, dürfen das Schiff betreten. Die Grenzen gehen zu und werden kontrolliert (auch jene zu den drei anderen Nachbarländern). Die CGN appelliert an die Pendler: „Wir empfehlen, Ihre grenzüberschreitende Genehmigung mitzubringen.“ Die Grenzgängerlinie N2 (Lausanne – Thonon) wird eingestellt; die Fahrgäste werden auf die Linie N1 (Lausanne – Evian) umgeleitet, die während der Stosszeiten verstärkt wird, um die Social-Distance-Regel einhalten zu können. Die Busse zwischen Thonon und Evian sind für alle Benutzer kostenlos.
Für den Direktor der CGN, Andreas Bergmann, ist die Aufrechterhaltung dieser zwei Linien besonders wichtig: «Um die Versorgung des Gesundheitssystems in der Romandie aufrechtzuerhalten, blieben unsere öffentlichen Linien zwischen Nyon und Yvoire sowie zwischen Lausanne und Evian in Betrieb. Auf diese Weise konnten Pflegefachkräfte und Ärzte schnell zu ihrem Arbeitsort gelangen. Damit wir einigermassen auf Kurs bleiben können, muss sehr bald folgendes geschehen: Der Bundesrat muss die Wiederaufnahme touristischer Aktivitäten bald erlauben. Deklarierte Kurzarbeit muss endlich anerkannt werden. Und wir erwarten vom Bund für das finanzielle Risiko, das wir mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Linien trugen, eine angemessene Entschädigung. Dann wird es an uns und an den Transportunternehmungen liegen, durch innovative Angebote die Nachfrage wieder anzukurbeln.»3
Ein Hin und Her verunsichern Gewerbetreibende, die auf die Bodenseefähre zwischen Friedrichshafen und Romanshorn angewiesen sind. Zuerst wird die Verbindung gekappt, dann ab dem 24. März mit dem Hinweis «die Fahrer müssen auf der Überfahrt in ihren Kabinen bleiben» wieder eröffnet, um sie dann kurz darauf wieder einzustellen, obwohl sie ein rein öffentliches Angebot ist wie Bahn und Bus4. Bis zum 10. Mai fahren nun schweizweit nur noch neun Schiffe: Drei auf dem Genfersee auf zwei Linien zwischen Frankreich und dem Waadtland, die zwei Fähren Meilen und Burg zwischen Horgen und Meilen im 15-Minuten-Takt und je ein Passagierschiff auf dem Zürich‑, Greifen– und Walensee sowie auf dem Lago Maggiore zwischen Locarno und Magadino.
Die harzige Rückkehr
Ab dem 1. Mai dürfen die Österreicher im ganzen Land wieder Schiff fahren. Am 11. Mai darf der Luganersee seine Pendlerlinie zwischen Morcote und Porto Ceresio wieder öffnen. Die Linie N2 auf dem Genfersee wird ebenfalls am 11. Mai zwischen Thonon und Lausanne mit vollem Fahrplan wieder aufgenommen. Ab dem 20. Mai dürfen alle Schiffsbetriebe im Bundesland Baden-Württemberg wieder fahren, ab Pfingsten auch in Bayern. Am Bodensee herrschte an Auffahrt nach Augenzeugenberichten reger Schiffs-Verkehr, auch die privaten Unternehmen waren unterwegs. Das Schweizer Ufer darf aber nicht angefahren werden. Im Übrigen sind aber bis auf weiteres keine touristischen Fahrten zwischen Deutschland und Österreich erlaubt. So fährt zum Beispiel MS Austria ihren Stammkurs leer von Bregenz zum baden-württembergischen Kressbronn und von da dann die Fahrplanstationen an. Obwohl die Fallzahlen der Corona-infizierten Menschen in der Deutschschweiz etwa gleich hoch liegen wie in Deutschland und Österreich gibt es hierzulande keine Anstalten, vor dem 8. Juni das touristische Schifffahrtsverbot zu lockern, obschon es auf den Schiffen wesentlich mehr Platz hat als in Bussen und Bahnen.
Wenn voraussichtlich am 8. Juni wieder das erste Kursschiff fahren darf, werden sich viele Leute freuen. Landauf landab höre ich die Anwohner von Seen, wie sehr sie die Schiffe vermissen. Einen Blick auf den Vierwaldstättersee zu werfen, ohne ein SGV-Schiff zu sehen, das sei doch sehr komisch. Am 8. Juni wird eine einmalige Situation beendet: 42 Tage Verkehrsunterbruch, das gab es noch nie – selbst in Kriegszeiten nicht. Der wirtschaftliche Schaden ist immens: 2018 beförderte die SGV in der gleichen Zeit fast 647 000 Passagiere, dieses Jahr mit den fantastischen Ostertagen wären es gut und gerne 700 000 Fahrgäste gewesen. Das gibt, konservativ geschätzt, mit der Gastronomie zusammen Einbussen von über 10 Millionen Franken.
Auffallend nach meiner Wahrnehmung ist, dass nach öffentlichen Protestnoten einzelner Verbände oder Interessensvertreter die Lockerungen schneller verliefen als der vorgesehene «Fahrplan» des Bundesrates. Beispiele sind die Öffnung der Restaurants oder jüngst jene der Kirchen, wieder religiöse Veranstaltungen durchführen zu dürfen. Welche Überlegungen stecken hinter der Diskretion eines Seilbahnen- und Schifffahrtsverbandes? Beide Gremien haben sich einer Allianz von 11 Tourismusverbänden angeschlossen, die sich unter der Leitung von Tourismus Schweiz zwei Mal mit dem Bundesrat getroffen haben. Ein erster Gipfel vom 26. April brachte die Perspektive, für den 8. Juni Lockerungen ins Auge zu fassen. In einem zweiten Gespräch von gestern 24. Mai konnte dies bestätigt werden. Neu ist die notwendige Forderung im Kontext der sinkenden Corona-Fallzahlen, das Versammlungsverbot ab fünf Personen und die Empfehlung «Bleiben Sie zu Hause» aufzuheben.
Juristische Fragestellungen mit Auswirkungen auf den Schiffsverkehr
Im März 2020 sind in der Schweiz Verhältnisse eingetreten, die es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Die Bundesversammlung hat die laufende Frühjahrssession am 15. März 2020 vor Angst der Corona-Pandemie abgebrochen und drängte damit nach Auffassung des Rechtsprofessors Andreas Kley von der Uni Zürich «ohne förmlichen Beschluss die Regierung in eine Rolle, die ihr die Verfassung nicht gibt. So erhielt der Bundesrat zwar keine staatsrechtliche, wohl aber eine politische Rückendeckung.» Und: «Auf diese Weise verliess die Regierung mit politischer Billigung des Parlaments die geltende Rechts- und Verfassungsordnung. Der Bundesrat wird dafür rechtlich nicht belangt werden, weil er von Gesetzes wegen Immunität geniesst. Die zuständigen Parlamentskommissionen werden diese auf keinen Fall aufheben, die politische ist dadurch eine rechtliche Deckung.»5
Die Kantone interpretierten im Fall der Abgrenzung zwischen touristischem Angebot und der Erschliessungsfunktion die Covid-19-Verordnung 2 verschieden: Während z.B. der Kanton Zürich bei seinen Fähren und bei je einer Verbindung auf dem Greifen- und Zürichsee das Schiff weiterhin als öffentliches Verkehrsmittel anerkennt, ist das aus Sicht anderer Kantone nicht möglich. Für den öV zwischen Weggis und Luzern sowie zwischen Treib und Brunnen auf dem Vierwaldstättersee oder zwischen Friedrichshafen und Romanshorn auf dem Bodensee muss mühsam ein längerer Reiseweg in Kauf genommen werden, dies auch im Widerspruch zur Klimapolitik der gleichen Behörden. Während die Bodenseefähre rund 40 Minuten hat, dauert der Umweg für alle Benützer um den halben Bodensee mindestens zwei Stunden länger. Und im Fall der Seelisberger heisst das, statt in 20 Minuten in Brunnen zu sein, dafür 55 Minuten einzuplanen, dies mit einem Sonderbus über Emmetten und Beckenried durch den Seelisbergtunnel nach Flüelen mit Umsteigen dann auf die Bahn6.
Der Jurist und Schifffahrtskenner Beat Zumstein weist auf weitere Widersprüche hin: „Mit oder ohne Schiffe gibt es Beispiele von offensichtlich inkohärenten Zuständen. Ferienwohnungen in Rigi-Kaltbad sind zum Beispiel mit den Rigibahnen zugänglich, weil die Rigibahnen als Erschliessung gelten und ein Grundangebot vorhalten. Ferienwohnungen auf der Klewenalp sind nicht erreichbar, weil die als touristisch eingestufte Seilbahn den Betrieb einstellen musste. Andererseits gibt es In der Ostschweiz die Ausflugsorte Heiden und Appenzell, die seit dem 11. Mai 2020 grundsätzlich wieder über das normale Fahrplanangebot per Bahn verfügen, so dass sie etwa von Zürich aus wieder wie üblich erreichbar sind. Erfolgt dagegen die Erschliessung über eine Buslinie mit beschränkter Kapazität und Attraktivität, wie zum Beispiel am Vierwaldstättersee nach Weggis, Vitznau und Gersau, muss ein Ausflugsort warten, bis die als touristisch eingestufte und jetzt eingestellte Schiffsverbindung den Betrieb wieder aufnehmen kann.»
Bis zum Eintreten der aktuellen Lage galt der fahrplanmässige Schiffsverkehr auf den Schweizer Gewässern als selbstverständlicher Teil des öffentlichen Verkehrs. Zumstein: «Die Grenze zum abgeltungsberechtigten Personenverkehr war in der Regel im täglichen Betrieb verwischt. Auf dem Genfersee liess sich auch der Grenzgängerverkehr nicht klar vom touristischen Verkehr trennen, denn alle drei Grenzgängerlinien stellten auch die Verbindung zwischen der Schweiz und touristisch interessanten französischen Ortschaften her. Nun ist aber das andere Extrem eingetreten: Der Schiffsverkehr ist auf die als zwingend notwendig eingestuften Verbindungen reduziert und der grosse Rest des Schiffsverkehrs ist eingestellt, weil er gemäss der Einordnung durch den Bund als touristisch zu betrachten und damit gleich wie eine Seilbahn zu behandeln ist, die einen Berggipfel mit einem Bergrestaurant erschliesst. Ausserdem stellt sich die Frage ob zum Beispiel die Platzverhältnisse in einer Seilbahnkabine vergleichbar mit den Platzverhältnissen auf einem Schiff sind und ob es verhältnismässig ist, beide Verkehrsmittel den gleichen Einschränkungen zu unterwerfen.»
Shutdown für die Schweizer Schifffahrt: Im schönsten Frühlingslicht präsentiert sich ist die SGZ-Werft in Wollishofen mit ihrer Flotte7, fotografiert vom Helikopter-Fotografen Alessandro Della Bella.
Die Schifffahrt im wirtschaftlichen Würgegriff und hinter Gittern: der Ausfall der ertragsreichen Monate April (mit Ostern) und vor allem Mai dürften der Branche, die bereits ohne Pandemie (mit Ausnahmen) strukturell bedingt zu kämpfen hat, zusätzlich Probleme schaffen. Hier ein Symbolbild aus Zug mit MS Schwyz.
Das friedliche Bild trügt: MS Heimat ist eines von neun Schiffen, das während des Shutdowns schweizweit noch fahren darf (nebst drei Einheiten auf dem Genfersee, zwei Fähren und einem Passagierschiff auf dem Zürichsee und einem auf dem Walensee und Lago Maggiore), die andern 250 «liegen auf».
Verhaltensanweisungen für die öV-Benutzer der Linie Maur – Greifensee
Der monatelange Stillstand der gesamten SGV-Flotte ermöglicht es einem Blesshuhn-Pärchen (in Luzern auch Bucheli genannt) in bester Lage auf dem Bugwulst der «Diamant» eine Familie zu gründen.8
Im Werfthafen, Stadthafen und Ennshafen in Linz liegen Ende März 46 Kabinenschiffe auf, im Hafen Wien Freudenau weitere 24 Donauschiffe; im Bild die Einheiten Viktoria, Bolero, Maxima am Quai der Öswag in Linz.
Die Österreicher fahren 5 Wochen früher wieder Schiff als die Schweizer.
Bilder im Textteil: Sinnbildlich gestrandet: MS A’Rosa Riva, Mia, Donna und Bella im Stadthafen Linz. Für sie und die übrigen Flusskreuzfahrer dürfte damit die Saison-2020 „gelaufen“ sein.
Auch die Werft in Luzern ist dermassen voll mit den Schiffen, dass auch an den Landungsbrücken 1 bis 6 die Schiffe der SGV abgestellt wurden, hier die drei «alten» alpnachtauglichen Grossmotorschiffe Winkelried, Europa und Gotthard.
Sicherheitsabstand auf dem Zürichsee-Kursschiff Pfannenstiel
Bild 1 A. Della Bella (www.dellabella.ch), Bilder 3, 4 und 3 im Textteil M. Zürcher, Bild 5 M. Gavazzi, Bilder 6 und 1 im Textteil O. Steindl, Text und übrige Bilder H. Amstad
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Hinweise
1) Immer wieder entwickeln sich neue Vieren, gegen die der Mensch anfänglich nicht immun ist. Erst mit der Infizierung (durch Ansteckung oder Impfung) bauen sich Antikörper auf. So erinnert sich mein ehemaliger Nachbar Thomas Barmettler an das Jahr 1956, als die Kinderlähmung mit dem Polio-Virus ein letztes Mal die Innerschweiz heimsuchte: «Nach den Sommerferien durften wir bis zu den Herbstferien nicht in die Schule. Ganze Bauernhöfe mit ihren Familien wurden in Quarantäne gesetzt, wenn jemand mit dem Polio-Virus angsteckt war. Lebensmittel wurden bis zur Grenze der Liegenschaft gebracht und durften erst abgeholt werden, wenn der Lieferant bereits wieder weg war. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft gab es ein Dutzend Fälle. Während einige wieder ganz gesund wurden, blieben andere das Leben lang im Rollstuhl oder gingen an Krücken.»
2) In den Medien hat sich der Begriff «Lockdown» für die Beschreibung der behördlichen Massnahmen zur Verzögerung der Covid-19-Pandemie etabliert. Das halte ich sprachlich für einen ungeschickten Begriff. Denn Lockdown heisst «Sperrung» und bedeutet «Ausgangssperre», was der Bundesrat glücklicherweise für die Schweiz nicht verhängt hat. Der andere Begriff, nämlich «Shutdown» kommt der Sache schon näher: Herunterfahren, Arbeitsstillstand, Stilllegung des öffentlichen Lebens. In der Realität war es ein «teilweiser Shutdown»: für den Tourismus und die Restaurants, die Schifffahrt und grösstenteils für Verkaufsläden war es ein eigentlicher Shutdown. Andere Branchen hielten das Land aber am Laufen: Spitäler und Ärzte, die Bahn und die Busse, die Landwirtschaft, Handwerker, Lehrer, die Post und Polizei, der Dienstleistungssektor mit Arbeiten zu Hause.
4) Die Verbindung Romanshorn nach Friedrichshafen wird vom 17. bis 24.03.2020 eingestellt. Vom 25. bis 27.03.2020 sowie am 30. und 31.03.2020 herrscht reduzierter Fährbetrieb (die BSB- und-SBS Fähre fahren je dreimal hin und zurück). Ab dem 01.04. bis 14.06.2020 ist die Verbindung komplett eingestellt. Ab dem 15.06.2020 ist geplant, der gesamte Fährangebot wieder aufzunehmen.
6) Christoph Näpflin, Betriebsleiter der Seelisbergbahn, berichtet über seine Erfahrungen: «Wir konnten dank der tollen Unterstützung der Volkswirtschaftsdirektion Uri ab dem ersten Tag nach der Betriebseinstellung der Schiffe sofort und unbürokratisch an Wochentagen einen Ersatzbusbetrieb mit vier Retourfahrten pro Tag anbieten, möglichst angepasst an die Pendlerwünsche bzw. aus Erfahrung der Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung in Seelisberg. Zwei Tage später waren die Fahrpläne bereits im SBB-Online-Fahrplan ersichtlich und die Tickets im Internet lösbar.
Die Verbindung wird von den meisten Pendlern geschätzt und rege benützt, da wir auf dem Ersatzbus und dann auch auf der Zugfahrt nach Brunnen die normalen Abonnements Seelisberg – Brunnen bzw. Treib – Brunnen ohne Aufschlag akzeptieren. Die Zahlen pro Tag schwanken zwar, erreichen aber bis zu 50 Personen.
Wir hoffen, dass nach dem 8. Juni 2020 auch dieser Teil der Pandemie der Vergangenheit angehört. Vielleicht wird dann auch das bisher Alltägliche wieder mehr geschätzt, auch die Verbindung mit dem Schiff zwischen Brunnen und Treib. Wir sind froh und dankbar, dass wir eine Lösung anbieten durften in dieser für alle schwierigen Zeit, welche von vielen dankbar angenommen und geschätzt worden ist.»
7) Kennen Sie die Zürichsee-Schiffe auch von oben? Hier die Auflösung, von links nach rechts: MS Linth, DS Stadt Rapperswil, DS Stadt Zürich, dann die Motorschiffe Helvetia, Panta Rhei, Wädenswil, Säntis, ein Schiff der Albis-Klasse, MS Bachtel, nochmals eines der Albis-Klasse, MS Forch und Zimmerberg und oben am Bildrand MS Limmat.
8) Der Fotograf Mario Gavazzi schreibt dazu: «Hoffen wir, dass die Brutzeit (gemäss der Vogelwarte Sempach 21 – 23 Tage) ungestört verläuft. Insbesondere hoffe ich, das Schiff werde so lange nicht verlegt. Da die Schifffahrt wegen Covid-19 frühestens ab 8. Juni wieder den Dienst aufnehmen darf, sind die Chancen dazu sehr gross.»
Nachtrag: Am 28. Mai 2020 hat der Bundesrat entschieden, die touristische Schifffahrt bereits ab Samstag, 6. Juni 2020 zu erlauben, dies unter Einhaltung des Branchen-Sicherheitskonzeptes. Dieses sieht u.a. vor, die Zulassung der maximalen Passagierzahlen auf 50 % zu begrenzen.
Weiter im Text
(B)Logbucheintrag zu Beginn des Shutdowns (Link)
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