DS Spiez: Letzte Dampf­schwalbe der Schweiz nimmt auf dem Thu­ner­see wie­der Fahrt auf

Es ist voll­bracht. Ein her­aus­for­dern­des Pro­jekt fin­det am 8. April 2022 sei­nen Abschluss: DS Spiez hat seit die­sem Tag, genau um 10.48 Uhr, den Schiffs­aus­weis vom BAV (Bun­des­amt für Ver­kehr) erhal­ten – die ulti­ma­tive Vor­aus­set­zung, dass das Schiff für den Per­so­nen­trans­port zuge­las­sen ist. Zwei Stun­den spä­ter spielt die Musik auf, Fest­red­ner begrüs­sen ein­ge­la­dene Ehren­gäste aus Poli­tik, Schiff­fahrt und Medien und um 14.10 Uhr heisst es „Lei­nen los“ für den gröss­ten Schrau­ben­damp­fer der Schweiz. Das Dampf­schiff Spiez ist nach dem DS Greif und dem DS Mon­treux bereits das dritte Schwei­zer Schiff, das reva­po­ri­siert wurde, das heisst vom Dampf- zum Motor­schiff und wie­der zum Dampf­schiff mutierte.

Zu die­ser klei­nen Ein­wei­hungs­feier nehme ich ab Thun den See­weg zum Fest­ort Spiez. Getreu dem Motto, wie es in der Schwei­zer Bau­zei­tung 34 von 1899 zu lesen ist: „Wer in Eile und Hast, in kurz bemes­se­ner Frist die Land­schafts­bil­der am Thu­ner­see vor sich vor­über­zie­hen las­sen will, wem für die Abwi­cke­lung von Geschäf­ten wenig Zeit zuge­mes­sen, erreicht sei­nen Zweck schnel­ler mit der Bahn und braucht in Scherz­lin­gen1 nicht umzu­stei­gen. Wer aber den Reiz der gan­zen See- und Gebirgs­land­schaft mit dem ste­ten Wech­sel der Bil­der in Form und Farbe in Musse und in vol­len Zügen genies­sen will und darin seine Freude und Erho­lung fin­det, dem ist anzu­ra­ten, mit dem Dampf­schiff zu fah­ren. Die erfri­schende See­luft und die Mög­lich­keit einer freien Bewe­gung auf dem Schiff ent­schä­di­gen ihn für die auf lan­ger Fahrt im Bahn­wa­gen erlit­tene Ermü­dung und Steif­heit der Glieder.»

Zwei Jahre nach die­ser Ver­öf­fent­li­chung kommt für genau sol­che Gäste ein neuer Schrau­ben­damp­fer auf dem Thu­ner­see in Betrieb: 1901 über­gibt die Firma der Gebr. Sul­zer aus Win­ter­thur der «Dampf­schiff-Gesell­schaft Thu­ner- und Bri­enz­er­see» DGTB ihren ers­ten Schrau­ben­damp­fer, vor­ge­se­hen für Lokal­kurse im unte­ren See­teil ab Thun. Bis­lang ver­kehr­ten «nur» Rad­damp­fer auf den Ber­ner Ober­län­der­seen. Der Mit­her­aus­ge­ber des neus­ten Thun­see-Schiff­fahrts­bu­ches2, Jürg Meis­ter, weiss zu berich­ten: «Nach weni­gen Jah­ren war das Boot für diese Dienste zu klein – and­rer­seits bald dar­auf schon wie­der zu gross, weil am rech­ten See­ufer eine Stras­sen­bahn, die sog. «Recht­suf­rige Thu­ner­see­bahn», im Bau war und den Lokal­ver­kehr in der Folge an sich zog. Des­halb wurde ent­schie­den, das Schiff 1911/12 total umzu­bauen und für som­mer­li­che Rand- und win­ter­li­che Haupt­kurse auf der gan­zen Stre­cke nach Inter­la­ken ein­zu­set­zen.» In die­ser Bau­form in etwa besteig ich heute das Schiff. Innen jedoch ist es heute nicht mehr ver­gleich­bar zu 1912: Der Dampf­an­trieb und das Inté­ri­eur sind neu.

Innen­ar­chi­tek­tur schafft neue Atmosphäre

Es gibt in der Deutsch­schweiz zur Zeit zwei aktive Archi­tek­tur­bü­ros, die sich mit Schiffs­de­sign befas­sen – sie ste­hen in har­ter Kon­kur­renz zu aus­län­di­schen wie z.B. Judel/​Vrolijk aus Bre­mer­ha­ven. Es sind dies das Büro von Susanne Fritz in Zürich (MS Sän­tis, MS St. Gal­len vom Boden­see, MS Wädens­wil vom Zürich­see) und das Büro aar­de­plan-archi­tek­ten in Baar. Die von Man­fred Huber – sel­ber ehe­ma­li­ger Schiffs­füh­rer bei der Zuger­see Schiff­fahrt – gegrün­dete aar­de­plan liegt inzwi­schen in den Hän­den von Tanja Rös­ner-Meis­ser. Das Büro gestal­tete vor­gän­gig das preis­ge­krönte MS Zug (Zuger­see) und MS Panta Rhei (Zürich­see). Tanja Rös­ner hatte 2017 den Auf­trag erhal­ten, die Innen­ar­chi­tek­tur des Dampf­schif­fes Spiez zu gestal­ten. Für Jürg Meis­ter, der mit ihr zusam­men eben­falls in der Spiez-Arbeits­gruppe Archi­tek­tur war, hat­ten die his­to­ri­schen Bezüge zur Gestal­tung der Spiez eine unter­ge­ord­nete Rolle: «Das frü­her aus­ge­spro­chen fru­gale Innen­le­ben des Schif­fes musste mass­voll heu­ti­gen Bedürf­nis­sen ange­passt wer­den, ohne einem spe­zi­el­len Stil ver­pflich­tend zu sein, weil es einen sol­chen auf die­sem Schiff gar nie gab. Bis 1948 ver­kehrte das Schiff nur mit Längs­bän­ken à la Stras­sen­bahn den Wän­den ent­lang ausgestattet.»

Tanja Rös­ner sieht die Neu­in­ter­pre­ta­tion des Spiez-Innen­le­bens wie folgt begrün­det: «Wir haben uns als his­to­ri­sche Anleh­nung an einer noch vor­han­de­nen Holz­ten­n­wand ori­en­tiert, wel­che mit Fül­lun­gen gestal­tet war. Der Innen­aus­bau erscheint auf­grund der dezent getön­ten, hel­len Wand­ver­klei­dun­gen visu­ell leicht und dank den Eichen­pro­fi­len in der Ver­ar­bei­tung hoch­wer­tig. Tech­ni­sche Instal­la­tio­nen sind auf sehr wenig Platz im Schiff inte­griert und – aus­ser den Blick zur Dampf­ma­schine durch eine Boden-Glas­scheibe – nicht sicht­bar. Dazu gehö­ren Strom­lei­tun­gen, Hei­zungs- und Abdampf­lei­tun­gen. Auch auf den ers­ten Blick wenig beach­tete Instal­la­tio­nen wie die Lei­ter zum Steu­er­haus, der Abgang zum Maschi­nen­raum oder Not­aus­gänge für den Maschi­nen­raum haben früh und prä­gnant die Pla­nung mit den engen Platz­ver­hält­nis­sen beein­flusst. Die ‘Spiez’ hat eine eigene Ver­gan­gen­heit und des­halb soll das Schiff auch gestal­te­risch ein­zig­ar­tig aber unauf­ge­regt sein.»

Zurück zur Geschichte der «Spiez»: Ab den spä­ten Zwan­zi­ger­jah­ren ging die Beschäf­ti­gung der Rand- und Win­ter­kurse des Damp­fers Spiez zurück, dies zuguns­ten von klei­ne­ren, dann grös­se­ren Die­sel­schif­fen. Meis­ter: «Die ‘Spiez’ wurde mehr und mehr zur Ver­le­gen­heits­lö­sung. Bis 1948 in grün-grauer Farb­ge­bung erhal­ten erfuhr das Schiff anläss­lich der KABA (Kan­to­nal Ber­ni­sche Gewer­be­aus­stel­lung) 1949 ein opti­sches Face­lif­ting in Form jener Farb­ge­bung, die wir nun gewählt haben für die Umbau­ver­sion 2022.» Anfangs Fünf­zi­ger­jahre beginnt die Hoch­kon­junk­tur und das Schiff Spiez erhält neue Per­spek­ti­ven: es wird 1951 auf Die­sel­be­trieb umge­baut und stand dann als sol­ches rund 50 Jahre im Ein­satz. 2008 kommt nach 107 Jah­ren das «Aus» für das Schiff und es began­nen dann eine «schwie­rige und her­aus­for­dernde Pio­nier­ar­beit» (Zitat J. Meis­ter), das his­to­risch wert­volle Schiff zu restaurieren.

Tech­nik von 2022 für ein Gefühl von 1901

Auch in den Lau­da­tien der Eröff­nungs­fei­er­lich­kei­ten an Bord der „Schilt­horn“ wird die Lei­dens­ge­schichte des Umbaues zwi­schen 2008 und 2022 the­ma­ti­siert. Ich habe vor einem Jahr über einige Aspekte der Her­aus­for­de­run­gen berich­ten kön­nen4. Als äus­se­res Zei­chen sei erwähnt, dass der Umbau vom MS zum DS Spiez von drei Direk­to­ren (Hans Mei­ner, Michael Lüthi und Claude Mer­lach) sowie drei ver­schie­dene Werft­chefs (Ruedi Stor­chen­eg­ger, Ralph Darm­stät­ter und Mar­tin Bisch­off) beglei­tet wurde. Um Kon­ti­nui­tät und „Ruhe“ ins Gesche­hen zu brin­gen über­gab die BLS 2016 die tech­ni­sche Lei­tung des Pro­jek­tes an Andreas Kind­li­mann. Der heu­tige Lei­ter Schiff­fahrt, Claude Mer­lach, fasste zusam­men: „DS Spiez ist ein Schiff mit der Tech­nik von 2022 für ein Gefühl von 1901.“ Er zeigte sich in sei­nen Gruss­wor­ten zuver­sicht­lich, dass das Pro­dukt ange­nom­men wird und ist mit dem bis­he­ri­gen Bestell­ein­gang an Char­ter­fahr­ten zufrie­den. Schade, dass die ers­ten öffent­li­chen Fahr­ten erst auf Ende Okto­ber geplant sind.

Unver­nünf­tig aber schön.“ Mit die­sen Wor­ten schloss David Bee­ler, der Prä­si­dent der Freunde der Dampf­schiff­fahrt Thu­ner- und Bri­enz­er­see seine Rede anläss­lich der 2. Jung­fern­fahrt. Auch er erwähnt die vie­len Wech­sel­bä­der des Pro­jek­tes, das 2008 aus­ran­gierte Motor­schiff nach 14 Jah­ren wie­der in ein Dampf­schiff umzu­bauen und das schluss­end­lich sechs Mil­lio­nen Fran­ken kos­tete5. Der Höhe­punkt der Wir­ren war für ihn 2012, als sich die Damp­fer­freunde (!) für die Bei­be­hal­tung des Die­sel­an­trie­bes aus­spra­chen und gleich­zei­tig die BLS klar machte, dass für sie im Sinne des Allein­stel­lungs­merk­ma­les nur ein Umbau in ein Dampf­schiff in Frage komme, sonst nichts. Der damals 80-jäh­rige Marc Oes­terle schaffte dann auch bei den Damp­fer­freun­den den Umschwung, in dem er – in bekann­ter Manier der DS Neu­châ­tel-Sanie­rung – eine Mil­lion Fran­ken über­wies, zweck­ge­bun­den mit dem Ver­weis „Reva­po­ri­sie­rung Spiez“.

Nach Abklä­run­gen ver­schie­de­ner his­to­ri­scher Dampf­ma­schi­nen wie jene von DS Bie­len­berg (Eigen­tü­mer Wer­ner Koh­nen), von der Dampf­ma­schine De Klop aus einem Bag­ger­schiff (Eigen­tü­mer Kle­mens Kley, Rot­ter­dam) und von DS Lüt­zelau (Eigen­tü­mer Tech­norama Win­ter­thur, Leih­gabe an Dampf­zen­trum Win­ter­thur)9, ent­schloss sich dann die BLS zum Bau einer neuen Dampf­an­lage – sozu­sa­gen als wirt­schaft­li­chen Kom­pro­miss. Für Roger Wal­ler, dem Kon­struk­teur der neuen Dampf­ma­schine6, ist es wich­tig, den tech­ni­schen Fort­schritt auch auf dem indus­tri­el­len Dampf­sek­tor auf­zu­zei­gen: «Bei moder­nen Dampf­ma­schi­nen kön­nen die Fort­schritte der Tech­nik genutzt wer­den, mit dem Ziel eines wirt­schaft­li­chen und umwelt­freund­li­chen Betriebs. Bei neuen Kes­seln ist eine sau­bere Feue­rung ebenso selbst­ver­ständ­lich wie ein auto­ma­ti­scher Betrieb ohne Hei­zer. Eine neue Dampf­ma­schine lässt sich mit einer Fern­be­die­nung aus­rüs­ten, sodass ein zeit­ge­mäs­ses Dampf­schiff nicht mehr Per­so­nal benö­tigt als ein ent­spre­chen­des Motor­schiff3

Roger Wal­ler weist auch dar­auf hin, dass die Attrak­ti­vi­tät der Dampf­schiffe gerade heute in der Dis­kus­sion der CO2-neu­tra­len Antriebe, stei­gen wird. «Dampf lässt gene­rell mit belie­bi­ger, also auch CO2-neu­tra­ler Ener­gie erzeu­gen.» Die Effi­zi­enz der Neu­kon­struk­tio­nen lässt sich sehen und die Vor­teile von Dampf­schif­fen sind ebenso über­zeu­gend wie bei Elek­tro­schif­fen, was die Lauf­ruhe betrifft. Aus­ser­dem fällt der umwelt-pro­ble­ma­ti­sche Bau wie auch die spä­tere Ent­sor­gung von Bat­te­rien beim Dampf­be­trieb weg. Anläss­lich der Jung­fern­fahrt wurde von den gela­de­nen Gäs­ten die ruhige, vibra­ti­ons­freie Fahrt gelobt, die ein ange­neh­mes Fahr­ge­fühl ver­mit­telt7. Roger Wal­ler: «Haupt­grund dafür ist die spe­zi­elle Bau­art der neuen Dampf­ma­schine. Die V‑förmig unter 90° ange­ord­ne­ten Dampf­zy­lin­der ermög­li­chen einen nahezu per­fek­ten Mas­sen­aus­gleich. Diese bei Dampf­schif­fen eher sel­tene Bau­art wurde gewählt, weil das Behin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­setz und die neuen Vor­schrif­ten kei­nen soge­nann­ten Deck­durch­bruch erlaub­ten.» Ein Glas­bo­den­ele­ment erlaubt trotz­dem die Mecha­nik einer Dampf­ma­schine sicht- und erleb­bar zu machen.

Ohne Blu­men­strauss am Bug, dafür mit Fest­be­flag­gung begrüsste DS Spiez offi­zi­ell die ers­ten Fahr­gäste am 8. April 2022.

Der Lei­ter Schiff­fahrt der BLS, Claude Mer­lach, und Pre­mie­ren-Kapi­tän Mar­tin Schöni bli­cken noch etwas skep­tisch auf die bevor­ste­hende Jung­fern­fahrt. Am Ende sahen sie jedoch nur zufrie­dene Gäste!

Kon­struk­teur und Erbauer der V‑förmigen Dampf­ma­schine: Roger Wal­ler, DLM AG. Die Maschine leis­tet nomi­nal 100 kW bei 250 U/​min. Das Schiff erreicht damit eine Geschwin­dig­keit von 18,5 km/​h.

Tanja Rös­ner zeigt die Detail­ge­stal­tung des eigens für die «Spiez» ent­wor­fe­nen und von der Firma Girs­ber­ger pro­du­zier­ten Sitz­mö­bel8.

Diese Auf­nahme gibt einen Ein­druck wie­der, wie umfas­send die «Spiez» saniert wurde; Blick zum Maschi­nen­raum und Rich­tung Achternschiff.

Auch die Gemein­de­prä­si­den­tin von Spiez, Jolanda Brun­ner (rechts im Bild), zeigt sich erfreut über den Umbau „ihres“ Schiffes.

Die Thu­ner­see­flotte wird durch einen Schrau­ben­damp­fer ergänzt, im Hin­ter­grund MS Stadt Thun.

Bil­der im Text­teil: Vier prä­gnante Bau­sta­dien der „Spiez“, wobei noch min­des­tes drei wei­tere feh­len, wenn man sie voll­stän­dig doku­men­tie­ren möchte. Die Bil­der stam­men aus den Jah­ren 1903, 1950, 1970 und 2022. Ein­zig der Schrift­zug SPIEZ ist nach all den zahl­rei­chen Umbau­ten stets gleich geblieben.

Bild unten: Drei Gene­ra­tio­nen von Schif­fen in Spiez ver­eint: MS Schilt­horn Bau­jahr 2002, DS Spiez 1901 und MS Stadt Thun 1971.

Durch Klick aufs Bild erscheint die­ses im Grossformat.

Am Schluss des Blogs ist Ihr Kom­men­tar willkommen.

Hin­weise

1) In den Anfangs­zei­ten der Dampf­schiff­fahrt (1835) erreichte der Fahr­gast den Thu­ner­see nur zu Fuss oder per Kut­sche. Obwohl 1859 die Eisen­bahn von Bern her Thun erreichte (am Stand­ort des heu­ti­gen Güter­bahn­ho­fes), gab es zuerst noch kei­nen See- resp. Schiffs­an­schluss. 1861 wurde dann die Bahn um rund 1,3 km ver­län­gert noch Scherz­lin­gen, eine damals noch eigen­stän­dige Nach­bar­ge­meinde von Thun (heute zwi­schen dem Bahn­hof Thun und der Scha­dau gele­gen). 1923 erfolgte der Bau des Bahn­ho­fes von Thun am heu­ti­gen Stand­ort. Als dann 1925 der Schiff­fahrts­ka­nal bis dort­hin voll­endet war, wurde der Umstei­ge­platz in Scherz­lin­gen aufgehoben.

5) Die Kos­ten von 6 Mil­lio­nen Fran­ken tei­len sich fol­gende Part­ner auf: die Damp­fer­freunde zah­len 4,7 Mio, wobei hier zwei Spen­der beson­ders her­vor­ste­chen: die IG Spie­zerli schätzt, dass sie am Schluss rund 400 000.- zusam­men­bringt, die end­gül­ti­gen Rech­nun­gen sind noch nicht voll­stän­dig. Und die Spende von Marc Oes­terle von 1 Mio. Der BLS ver­blei­ben 1,3 Mio Fr.

6) Die DLM AG (Dampf­lo­ko­mo­tiv- und Maschi­nen­fa­brik) hat ihren Ursprung in der ehe­ma­li­gen Schwei­ze­ri­schen Loko­mo­tiv- und Maschi­nen­fa­brik SLM in Win­ter­thur. Auf Initia­tive von Roger Wal­ler begann sich die SLM 1984 wie­der mit moder­ner Dampf­tech­nik zu beschäf­ti­gen. 1992 und 1996 wur­den ins­ge­samt acht neue Zahn­rad­dampf­lo­ko­mo­ti­ven mit Ein­mann­be­die­nung für die Bri­enz-Rot­horn Bahn und für die öster­rei­chi­sche Schaf­berg­bahn gebaut. Im Jahr 2000 lie­ferte die SLM die neue Dampf­ma­schine der «Mon­treux» für die CGN auf dem Gen­fer­see, die als Novum vom Schiffs­füh­rer fern­be­dient wer­den kann. Nach dem Ende der SLM grün­dete das Dampf­team um Roger Wal­ler mit­tels eines sog. Manage­ment Buy­out Mitte 2000 die DLM AG.3

7) Bloss der Die­sel­ge­ne­ra­tor zur Erzeu­gung von Strom ist zur Zeit noch (zu) laut; Abhilfe wurde anläss­lich der Jung­fern­fahrt in Aus­sicht gestellt.

8) Die von Tanja Rös­ner eigens für das Schiff kon­zi­pierte Möbel­se­rie Vapo besteht aus Stüh­len, Hockern und Tischen. Die Kom­bi­na­tion von Kan­ten und Run­dun­gen asso­zi­ie­ren For­men der «Spiez»: die Kan­ten leh­nen sich an die recht­ecki­gen Fens­ter­for­men (anstelle der sonst übli­chen run­den Bull­au­gen im Unter­deck) und an die kis­ten-haf­ten Salon­auf­bauen an. Die Kamin­form und das runde Schanz­kleid fin­det sich in den Run­dun­gen der Möbel wieder.

9) Spä­ter in die Dis­kus­sion ein­ge­bracht wurde noch eine wei­tere Dampf­ma­schine eines Bag­ger­schif­fes (Eigen­tü­mer Heimo Haas, Luzern). Roger Wal­ler dazu: «Dampf­ma­schi­nen für Bag­ger, Anker­win­den und ähn­li­ches sind in der Regel soge­nannte Voll­druck­ma­schi­nen, wel­che die Expan­sion des Damp­fes nicht nut­zen. Sie arbei­ten mit kon­stan­ter, gros­ser Fül­lung. Sie sind für Schiffs­an­triebe wegen des hohen Dampf­ver­brauchs nicht geeig­net, wie sich auch bei der zZ abge­stell­ten ‹Kai­ser Fried­rich› in Ber­lin zeigt.»

Quel­len

3) Dampf-Blatt Spie­zerli-Spe­zial, Juni 2001, Hrsg.: Freunde der Dampf­schiff­fahrt Thu­ner- und Bri­enz­er­see, diverse Autoren

Wei­ter im Text

2) J. Meis­ter, E. Liechti „Die Geschichte der Schiff­fahrt auf dem Thu­ner- und Bri­enz­er­see“ Gwatt 2022

4) (B)Logbuch-Eintrag „Was lange währt, wird gut – DS Spiez auf dem Thu­ner­see auf Pro­be­fahrt“ Link

Impres­sum

Text H. Amstad

Bil­der 1 und 7 sowie im Text­teil oben 3. und 4. Bild und unten E. Misch­ler, Bild 5 T. Rös­ner, Bil­der im Text­teil oben 1 und 2 Samm­lung J. Meis­ter (aus dem Buch «Die Geschichte der Schiff­fahrt auf dem Thu­ner- und Bri­enz­er­see»), übrige Bil­der H. Amstad

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