Mit 150 fit und munter: DS Gisela begeistert Einheimische wie Dampferfans aus dem In- und Ausland
Lange war unklar, ob die 150-Jahr-Feierlichkeiten zu Ehren Österreichs ältestem Dampfschiff stattfinden dürfen. Erst zwei Wochen vor dem geplanten Wochenende vom 11. bis 13. Juni gab die Bundesregierung in Wien das grüne Licht für notwendige Corona-Lockerungen. Vermutlich war dies der Grund, warum sich insgesamt bloss vier ausländische Dampfschiff-Begeisterte in Gmunden einfanden – es waren alles Schweizer1. Und denen wurde die Einreise nicht einfach gemacht. Dies nicht wegen der 3‑G-Regel (getestet, genesen oder geimpft), sondern wegen der einmonatigen Schliessung des Eisenbahntunnels vom Arlberg, die mehrstündige Bahnersatz-Busfahrten zwischen Sargans und Ötztal nach sich zogen. Auch Flüge nach Linz gibt es nicht mehr, eine in der Vergangenheit schnellste und billigste (aber nicht unbedingt klimafreundlichste) Variante, das Salzkammergut von Zürich aus zu erreichen.2
Doch die Strapazen haben sich in jeder Hinsicht gelohnt. Der Verein Freunde der Stadt Gmunden, der Tourismusverband Traunsee-Almtal und die Traunseeschifffahrt von Karlheinz Eder haben ein eindrückliches und tolles Fest organisiert. Der Flottenchef zeigte sich in der Rückblende ebenfalls zufrieden: „Es war ein würdiges Fest und genau nach dem Geschmack der Gmundner. Es hat all jenen Personen Ehre geschenkt, die ab dem Jahr 1980 viel Engagement und Herzblut zeigten, dass das Schiff heute überhaupt noch fährt.“ Karl-Heinz Eder spricht dabei eine kritische Phase im „Leben“ der „Gisela“ an, als es darum ging, nach dem Entziehen der Betriebsbewilligung vom 17. November 1980 Wege und Mittel zu finden, das Schiff vor dem Verschrotten zu retten.
Das Vorstandsmitglied der Freunde der Stadt Gmunden Martin Eisl erzählt: „Der Verein Gesellschaft der Freunde der Stadt Gmunden, der sich seit Beginn für die Erhaltung des Schiffes eingesetzt hatte, erstellte gemeinsam mit Sachverständigen ein Sanierungskonzept und erwarb das Schiff von der Traunseeschifffahrt am 3. Juni 1982.» Bereits am 21. August 1981 wurde das Schiff unter Denkmalschutz gestellt und somit konnten seitens der öffentlichen Stellen (Bund, Land Oberösterreich, Gemeinden, Bundesdenkmalamt) Fördergelder fliessen. Spenden kamen auch von Firmen und Privatpersonen.
Martin Eisl weiter: «Bei der Sanierung der ‘Gisela’ wurde erstmalig ein völliges neues Konzept umgesetzt: anstatt die Sanierung einer einzigen Firma durchführen zu lassen, vergab man die einzelnen Reparaturarbeiten an verschiedene Firmen, Lehrwerkstätten und Schulen, womit Kosten eingespart werden konnten. Für eine solche Umsetzung benötigte es jedoch einen Projektleiter und Koordinator. Projektleitung und Koordination übernahm während sechs Jahren Walter Gauster. Das Schiff wurde ohne beheizte Werfthalle und unter freiem Himmel saniert.3»
Der Prozess bis zur Wiederinbetriebnahme der «Gisela» am 5. Juli 1986 war wie anderswo bei solchen «verrückten» Projekten mitunter mühselig, hatte aber zum vornherein das grosse Glück, dass der Eigner und Geschäftsführer der Traunseeschifffahrt, Karl Eder, dieses Vorhaben unterstützte. Eisl zu einem weiteren Meilenstein: „Im Jahr 1993 erhielt das Schiff wieder einen neuen Kessel4, diesmal mit Ölfeuerung. Dazu erhielt die ‘Gisela’ eine elektrohydraulische Rudersteuerung. Diese Massnahmen führten dazu, dass Heizer und Steuermann eingespart und die nautische Besatzung von 5 auf 3 Personen gesenkt werden konnte5.»
Festakt mit 100 Ehrengästen
Bereits am Freitag, 11. Juni 2021, zeigte sich die „Gisela“ zwei Mal auf der Schlösserrundfahrt. Als Spezialeinlage des Tages zeigte der Obmann des Vereins Freunde der Stadt Gmunden, Martin Apfler, der gleichzeitige als Kinobetreiber amtet, im Stadttheater Gmunden einen filmischen Rückblick über DS Gisela. Im ersten Teil der 90-minütigen Vorführung wurden vornehmlich Produktionen aus dem ORF-Archiv gezeigt, wobei der Schwerpunkt auf die vermeintlich letzten Fahrten vor 1980 und dann auf die Wiederinbetriebnahme sechs Jahre später lag6. Im zweiten Teil wurde eine jener Folgen aus der Serie „Schlosshotel Orth“ gezeigt, bei der sich während den letzten 10 Minuten auf der „Gisela“ ein dramatisches Ende des Filmes zuspitzt und den Raddampfer in voller Aktion zeigt.
Am Samstag, 12. Juni, stand der morgendliche Festakt im Zentrum des zweiten Festtages. Sinnigerweise moderierte der Engländer Andreas (Andrew) Murray, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Traunsee-Almtal, durch das zweistündige Programm. Schliesslich waren es Engländer, die die Dampfschiffe in Gmunden zum Fahren brachten. Zwischen 1839 und 1918 waren es zahlreiche, zum Teil verwandte Geschäftsleute und Schiffsbaukonstrukteure mit klingenden Namen wie John Andrews und Joseph John Ruston, die von Wien über das Salzkammergut bis Prag und zur Elbe das Sagen hatten.4 Unter den Ehrengästen sass auch der britische Botschafter in Österreich, Robert Leigh Turner. Am kleinen Staatsakt musste sich allerdings der Engländer Jim Ruston (80), der Urgrossneffe des Erbauers der «Gisela», aus den eingangs erwähnten Gründen entschuldigen.
Zahlreiche Festredner waren des Lobes voll, dass in den Achzigerjahren visionäre Leute die «Gisela» gerettet und restauriert haben5. Bürgermeister Stefan Krapf nannte den Raddampfer «die Perle und das schwimmende Wahrzeichen von Gmunden. Wenn die ‘Gisela’ pfeift, kommen in jedem Gmundner Kindheitserinnerungen hoch». Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner: «Das Dampfschiff ‹Gisela› ist nicht nur nach der ältesten Tochter von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth benannt, sondern auch heute noch die Königin des Traunsees.» Das Kaiserliche Flair der Veranstaltung wurde durch eine Abordnung des Traditionskorps des Infanterieregiment 42 und durch die Anwesenheit von Johann Salvator Habsburg-Lothringen in die wunderbare Kulisse am Traunsee übertragen, wo seit Langem auch die Sonne «lachte» und das imposante Alpenpanorama zum Strahlen brachte.
Reichhaltiges Rahmenprogramm
Anlässlich des runden Geburtstages ist im Kammerhof-Museum Gmunden noch bis zum bis 24. Oktober 2021 eine Sonderausstellung über die Geschichte der Schifffahrt am Traunsee zu sehen. Insbesondere Liebhaber von Modellschiffen kommen auf ihre Rechnung, werden doch mehrere Bauphasen der «Gisela» in dieser Art präsentiert. Eine Ahnengalerie der Väter und Urväter der Traunsee-Schifffahrt oder alte Fahrpläne sagen einiges aus über vergangene Zeiten. Draussen auf dem Museumsplatz oder unter der Schillerlinde, die sich zwischen der Schiffs-Anlegestelle 1 und 2 befindet, haben am Samstag diverse Formationen für ein vielfältiges Musik-Programm gesorgt.
Die Philatelie erfreut sich in Osterreich nach wie vor grosser Beliebtheit. Während der Briefmarken- und Münzsammelverein Gmunden an einem Stand postalische Trouvaillen der Schiffspost anbot, sorgte die ebenfalls anwesende österreichische Post für Ärger. Ihre extra für diese Feier herausgegebene Sonderbriefmarke „150 Jahre Gisela“ mit einer Frankatur von 85 Cents konnte man nur erwerben, wenn man gleichzeitig Dienstleistungen oder Produkte im Wert von 25 Euro von ihnen einkaufte. Der Gipfel des Unverständnisses war dann die Antwort der anwesenden Beamtin, die auf meine ungläubige Nachfrage meinte: „Wenn Sie für 50 Euro bei uns einkaufen, dürfen Sie zwei Gisela-Marken erwerben.“
Die ÖGEG, bekannt auch als Betreiberin des Donaudampfschiffes Schönbrunn, fuhr am Sonntag mit einem Dampfzug nach Gmunden und brachte ein paar Hundert Dampffans an den Traunsee und auf die „Gisela“. Die Strassenbahn Gmunden setzte während diesem Wochenende auch den Jugenstilwagen GM 5 (Baujahr 1911) ein. Die Tramlinie war jahrzehntelang mit ihrer 2,3 km Streckenlänge und fünf Triebwagen der kleinste elektrische Strassenbahnbetrieb der Welt, der ganzjährig öffentlichen Verkehr anbietet – mit immerhin über 300 000 Fahrgästen im Jahr. Seit 2018 ist dank dem Bau der neuen Traunbrücke die Linie bis Vorchdorf verlängert worden (neu 17,9 km). Moderne Vossloh-Stadler-Fahrzeuge verbinden den Bahnhof Gmunden mit dem Zentrum im 10-Minuten-Takt. Das Tram zählt mit einer Streckenneigung von exakt 100 ‰ zu den steilsten Adhäsionsbahnen der Welt7 und ist nebst der «Gisela» der Stolz der 15 000-Seelen-Stadt.
Gmunden hat nun beste Voraussetzung, sich touristisch zu entwickeln und an alte, erfolgreiche Zeiten anzuknüpfen. Es fehlen nur noch Hotels, entsprechende Projekte erfahren immer wieder Rückschläge, obwohl sie im Jahr 2024 dringend gebraucht werden. Dann ist das Salzkammergut europäische Kulturhauptstadt und DS Gisela hoffentlich eine wichtige Attraktion.
Zurück zum Fest-Wochenende: Am Sonntag hatte Karlheinz Eder das historische Motorschiff Rudolf Ippisch als Fotobegleitschiff auf jeder „Gisela“-Rundfahrt mitfahren lassen. Für viele Gäste war das der Höhepunkt der Festivitäten. Der Kapitän von MS Rudolf Ippisch, Wolfgang Ebner, sorgte mit seiner dynamischen und fotofreundlichen Routenwahl für Applaus der anwesenden Fahrgäste auf dem Supplementschiff. Mit 55 Jahren Berufserfahrung, begonnen als Matrose im letzten Betriebsjahr noch auf DS Elisabeth, wusste er, was Schiffsfans lieben.
Aufgeräumte Stimmung in Gmunden am Traunsee: meteorologisch das erste schöne Wochenende seit Langem, corona-gelockert und geburtstag-feiernd: DS Gisela fährt seit 150 Jahren auf dem See im Salzkammergut.
Feiert auch einen „Runden“: der 60-jährige Chef und Inhaber der Traunsee Schifffahrt Karlheinz („Charly“) Eder am Maschinentelegrafen des Jubiläum-Schiffes.
Ein tolles Schiff, die „Gisela“, fotografiert vom Supplementer Rudolf Ippisch am 13. Juni 2021 vor imposanter Naturkulisse des Traunstein-Gebirges
Jürg Grieshofer ist der zweite Kapitän, der den Raddampfer führen kann, hier am Tag des Festaktes, 12. Juni 2021, im Einsatz.
DS Gisela steuert Altmünster an. Festteilnehmer Robert Horlacher: „Eines der wenigen Dampfschiffe, das auch von hinten attraktiv aussieht.“
Ein Bild Mitte der Achtzigerjahre, wo die „Gisela“ dank auch den Herren Franz Wollinger (Schiffbauingenieur, 1927 – 2019, mitte) und Walter Schiffbänker (Kapitän, 1921 – 1995, rechts) total saniert wurde.
Nebst der österreichischen Post gab auch der Briefmarken- und Münzsammelverein Gmunden drei Sondermarken mit entsprechenden Ersttagcouverts und Sonderstempel heraus.
Bilder im Textteil: 1) Ein Dampfschiff der ersten Generation, zu bewundern auf dem Traunsee.
2) Winterstimmung 1982, die «Gisela» an Land, wartend auf die grosse Renovation
3) Historischer Filmausschnitt aus dem ORF-Archiv, gezeigt im Gmundner Kino am 11. Juni. Zum Bild sagt Eder 37 Jahre nach dieser Filmaufnahme: „Meinen Beruf habe ich nicht ganz freiwillig erwählt“. Er war gerade mal 23, als sein Vater starb und er die Traunseeschifffahrt übernehmen musste, kaum sein Studium als Ökonom abgeschlossen.
4) Fest- und Staatsakt vor einem der ältesten Raddampfer der Welt am Samstag, 12. Juni 2021
5) Noch während dem ganzen Sommer widmet sich eine Sonderausstellung zur Geschichte der Traunsee-Schifffahrt im Kammerhof-Museum Gmunden.
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Hinweise
1) Einer davon war Daniel Eichenberger, der sich im Vorfeld der Reise mit der Gisela-Maschine im Detail auseinandergesetzt hat: „Diese Maschine ist vom gleichen Hersteller wie jene der ‚Stadt Wehlen‘ auf der Elbe in Dresden. Das Schiff wurde 1879 gebaut, die Maschine stammt jedoch aus dem Jahre 1857. Die Ähnlichkeit erkennt man bereits an der Architektur der Maschinenstuhlung mit den geschwungenen Oberframen. Beide werden von Zwillings- (Einfachexpansion) zu Verbundmaschinen (Zweifachexpansion) umgebaut. Das heisst, dass somit nicht mehr beide Zylinder mit Frischdampf von 2 bar, sondern nur noch der nun viel kleinere Hochdruckzylinder mit Frischdampf von 8 – 10 bar gespiesen wurden. In Dresden vereinfachte, resp. modernisierte man beim Bau auch die bisher übliche Penn’sche Steuerung. Bei der ‘Stadt Wehlen’ wurden bei jedem Zylinder der Mitnehmer-Excenter durch jeweils zwei feste Excenter, wirkend auf die dann neue äussere Steuerung durch Stephenson ersetzt. Diese wirkt auf einen Penn’schen Mechanismus zur direkten Bewegung des Flachschiebers. Die Umsteuerung der Stephenson-/Penn Steuerung wurde auf Handrad-Betrieb umgebaut.
Bei der ‚Gisela‘ beliess man es beim Mitnehmer-Excenter; somit ist dies die einzige (!) Verbundmaschine weltweit, die noch mit diesem archaischen Mechanismus arbeitet. Zudem hat man meines Erachtens keinen neuen Hochdruckzylinder eingebaut, sondern lediglich in einen der beiden Zylinder einen Innenzylinder hineingestellt und einen neuen Kolben fabriziert. Die ‚Gisela‘ wurde also thermodynamisch wie die anderen vom Niederdruckzwilling zum recht modernen Hochdruckverbund, jedoch mit einer archaischen äusseren Steuerung. Mit Übung lässt sich aber diese Maschine äusserst schnell umsteuern.“
2) Martin Eisl aus Gmunden gab mir einen interessanten Tipp zum bequemen Anreisen nach Gmunden, wenn dann der Arlberg wieder geöffnet ist. Bei dieser Verbindung braucht man nur 1 x umzusteigen, dafür braucht man aber 11 Stunden. Zürich EC 163 ab 08.40 Uhr Richtung Graz mit Panorama- und Speisewagen bis Stainach-Irding (an 16.20), dann mit REX 3431 Stainach-Irding ab 17.40, Gmunden an 19.30. Vier Stunden schneller, dafür mit 2 x umsteigen etwas umständlicher, geht’s ebensio elegant über Salzburg. Zürich ab 06.40 Uhr RJX 161, dann ab Salzburg mit dem RJ 645 nach Attnang-Puchheim, anschliessend mit der R 3418 nach Gmunden (an 13.28 Uhr).
3) Ähnliche Dampfersanierungen, welche kurze Zeit später unter ähnlich widrigen Umständen durchgeführt wurden, waren die Sanierung des Raddampfers Hohentwiel (1913) am Bodensee und Blümlisalp (1906) am Thunersee, mit dem Unterschied, dass die «Gisela» bis zur Sanierung im Liniendienst verkehrte.
4) Einsatz der Kessel11 / Erzeugerfirma –> Kessel 1: 1872 – 1907 / Prager Maschinenbau AG, Prag (CZ) –> Kessel 2: 1907 – 1939 / Schiffswerft Dresden Uebigau (DE) –> Kessel 3: 1939 – 1974 / Paukerwerke, Wien (AT) –> Kessel 4: 1974 – 1993 / Reissner und Wolf, Wels (AT) –> Kessel 5: 1993 – heute / Huggler, Lauterach (AT)
5) Im Weiteren wurde das Schiff nach fast 9 Jahren zwecks Schalenkontrolle wieder an Land genommen. Fast 20 Jahre später im April 2013 wurde das Schiff wieder an Land genommen und das Unterwasserschiff saniert. Gleichzeitig wurde der Kamin ersetzt und die asymmetrische Kaminhaube aus Anfang der 60er Jahre entfernt.
6) Im Filmbeitrag wurde auch der langjährige Kapitän der „Gisela“ Walter Schiffbänker (1921−1995) interviewt, der bis zum Jahre 1992 trotz Pensionierung als Kapitän seinen Dienst auf dem Raddampfer leistete und den Geschäftsführer der Traunseeschifffahrt Karlheinz Eder als Kapitän auf der „Gisela“ ausbildete. Weiter sind im Beitrag zu sehen Franz Wollinger (1927−2019), der die Generalsanierung der Dampfmaschine leitete, der Heizer Josef „Sepp“ Höllwerth (1933−2007) und der ebenfalls bereits verstorbene Maschinist Willi Zauner.
7) Benedikt von Hebenstreit6: «Jahrtausende lang werden Personen und Güter über den See mit Ruderbooten und Segelschiffen befördert. Nun ersetzt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Dampfmaschine die Kraft des Menschen und die Kraft des Windes. Am Traunsee ist es eine zunächst gescheiterte Existenz, die dies bewirkt. Der englische Geschäftsmann John Andrews ist 1829 massgeblich an der Gründung der ersten Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft (DDSG) beteiligt. Wegen des Vorwurfs, ungerechtfertigt Gewinne aus dem Unternehmen entnommen zu haben, muss er dort seine Funktion als Geschäftsführer und Aktionär 1836 zurücklegen. Er kommt – plötzlich arbeitslos – in Begleitung des Schiffskonstrukteurs Joseph John Ruston, den er ursprünglich für den Bau der DDSG-Dampfschiffe verpflichtet hat, ins Salzkammergut. Dort erwirbt er das Privileg für den konkurrenzlosen Schiffsverkehr auf den fünf grösseren Salzkammergutseen. Nach dem Verkauf einiger Ländereien, die er mit seinen DDSG-Gewinnen erworben hat, gibt er dieses Privileg jedoch zurück und erwirbt ein neues, das sich speziell auf den Traunsee beschränkt.»
8) Karl-Heinz Eder: «Dabei geht vergessen, dass damals Wenige davon überzeugt waren, dass das Projekt gelingen sollte. Ich erinnere mich an einen Wirt am See, der felsenfest überzeugt war, dass sich dieser Aufwand nie und nimmer lohne. Nachdem er dann das Ergebnis gesehen hatte, frage er mich vorwurfsvoll, warum zum Teufel denn vorher die ‘Elisabeth’ verschrottet wurde…»
9) Zum Vergleich: Schmalspur Berninabahn 70 ‰, steilste Adhäsionsbahn der Schweiz Normalspur Uetlibergbahn 79 ‰.
Quellen
10) Schiffpedia der Schiffs-Agentur (Link)
11) Martin Eisl, Gmunden
Weiter im Text
Schenner Severein (2019): „Der Traunsee im Wandel der Zeit“ (Link)
Eichenberger Daniel (2013): “DS Gisela-Paddling through the past” in: Paddle Wheels, S. 28 – 33
Impressum
Bilder 6 und im Textteil 3 Sammlung R. Neumayr/Archiv M. Eisl, Bild im Textteil 4 M. Uhlig
Text und übrige Bilder H. Amstad
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