Mit Rauchfahnen in die weite Welt: Der Dampfschiffbau bei Escher, Wyss & Cie. 1870 – 1915 (Teil 1)
Ein ehemaliger Berufskollege macht mich auf sie aufmerksam. Da gebe es an der Universität Bern eine Doktorierende namens Nina Schläfli, die eine Dissertation über Dampfschiffe mache. Naja, dachte ich, diesen Namen habe ich noch nicht bewusst wahrgenommen. Immerhin ist sie Kundin im Shop der Schiffs-Agentur, ein schöner Anknüpfungspunkt, um diese Person kennen zu lernen. Eine Doktorarbeit schreiben über Dampfschiffe, das macht mich neugierig. Auf einer Fahrt über den Bodensee zeigt sich schnell, dass mir gegenüber eine Dampfschiffexpertin sitzt und bald ist mit klar, dass ihr Forschungsgebiet aussergewöhnliche und spannende Fragestellungen im Fokus hat.
Um was geht es?
Nina Schläfli: «Bisher gab es keine wissenschaftliche Studie, die sich mit der Geschichte des Baus von Dampfschiffen in der Schweiz beschäftigt hat. Das ist bedauerlich, weil sich gleich zwei renommierte und traditionsreiche Unternehmen in diesem Feld betätigten: die Escher Wyss & Cie. und die Gebrüder Sulzer. Escher Wyss & Cie. begann 1836 mit dem Bau des ersten Schiffes, also bereits 14 Jahre nach Einführung der dampfbetriebenen Schifffahrt auf dem Genfersee. Die Gebrüder Sulzer aus Winterthur stiegen 1867 ebenfalls ins Dampfschiffgeschäft ein und konkurrierten fortan mit dem Zürcher Betrieb. Bis 1914 wurden in den beiden Unternehmen über 300 Dampfschiffe, noch einmal so viele Antriebsanlagen und unzählige Kessel für den Schweizer Markt und den Export produziert; die Schiffe gingen auf die Schweizer Seen, ins benachbarte Ausland, aber auch nach London, an den Bosporus und eine Lieferung sogar bis nach Brasilien.»
Diese Forschungslücke ist erstaunlich. Umso erfreulicher ist es nun, dass sich jemand dem Thema intensiv annimmt. Wie kommt eine Historikerin dazu, sich mit Schiffen, Dampfmaschinen und Technik dermassen intensiv zu beschäftigen?
«Auf mein Dissertationsthema bin ich eher zufällig gestossen. Meine Masterarbeit schrieb ich über ein ganz anderes Thema; grob ging es um ethnologisches Sammeln in den deutschen Kolonien um 1900. Dampfschiffe spielten zwar auch in dieser Arbeit eine Rolle, aber behandelt habe ich sie als reines Transportmittel für Menschen und Objekte. Die Inspiration für mein Dissertationsthema und die Faszination für Dampfschiffe entwickelte ich auf meiner ersten Stelle nach Abschluss des Bachelor-Studiums. Im Auftrag des Amtes für Archäologie Thurgau schrieb ich einen Forschungsbericht über die ‘Jura’, ein 1864 im Bodensee gesunkenes Dampfschiff1. Während meiner Recherchen suchte ich nach Bauplänen oder weiteren Informationen zur Produktion des Schiffes bei Escher Wyss in Zürich – leider erfolglos. Dafür entdeckte ich einen kleinen Schatz: das Unternehmensarchiv der Escher Wyss im Stadtarchiv Zürich.»
Zum einen also ein erfolgloses Suchen nach den «Jura»-Unterlagen, zum andern ein grosser Fund, den es aufzuarbeiten galt?
«Mir wurde schnell klar, dass es sich um ein wichtiges und bisher nicht erforschtes Kapitel der Schweizer Industriegeschichte handelt. Zu klären sind die Beweggründe der Unternehmen für den Einstieg in den Schiffbau, aber auch die Umstände und weitere Entwicklung der Produktion. Darüber hinaus wissen wir wenig über die Wirkungsgeschichte des ersten modernen Verkehrsträgers ‘Dampfschiff’, wenn man mal von technischen Details von zahlreichen Schiffen absieht. Deshalb müssen die Veränderungen, die die Dampfschifffahrt in der Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und im Verkehr auslösten, untersucht werden.»
Hauptfokus: wie wird ein Alpenland zur Schifffahrtsnation?
«Schliesslich bedarf auch die Frage, warum ausgerechnet in Zürich und Winterthur mit dem Bau von Dampfschiffen begonnen wurde, unbedingt einer Klärung. Auf den ersten Blick sprechen die Umstände nämlich dagegen: Die Schweiz zählte als Binnenland nicht gerade zu den grossen Seefahrtsnationen der Frühen Neuzeit, und in Zürich konnte unter anderem deswegen bei Produktionsbeginn weder auf theoretische und praktische Grundlagen noch auf ausgebildete Fachkräfte zurückgegriffen werden. Darüber hinaus hatte die Schweiz noch keinen durchgängig schiffbaren Meerzugang2; schwere Transporte liefen mit Fuhrwerken über die Strasse, um die wichtigsten Ressourcen für den Bau und den Betrieb eines Dampfschiffes, Kohle und Eisen, aus dem Norden zu importieren.»
Also lauter schwierige Umstände, die gegen zwei sich zu entwickelnden Kompetenzzentren für Dampfschiffbau in der Schweiz sprechen. Dass es trotzdem dazu kam, ist bereits eine der Schlüsselfragen deiner Arbeit. Welche weiteren Absichten verfolgst du mit der Dissertation und welche Leitfragen hast du dir gestellt?
«Mit meiner Dissertation schreibe ich eine ‘Branchengeschichte’ des Dampfschiffbaus in der Schweiz: Neben Aspekten der Unternehmensgeschichte der Escher Wyss und der transnationalen Industriegeschichte der Schweiz fliessen auch Ansätze aus der Verkehrs‑, Umwelt- und Technikgeschichte in die Studie ein. Stark verkürzt werde ich folgende vier Fragestellungen beantworten: 1. Wie kam das Dampfschiff in die Schweiz? 2. Wie hat sich der Schiffbau bei Escher Wyss im 19. und frühen 20. Jahrhundert entwickelt? 3. Wo und wie kamen diese Schiffe zur Anwendung und welche Auswirkungen hatte wiederum die Kundschaft auf den Bau von Dampfschiffen? 4. Welche Auswirkungen hatte der Schiffbau auf ausgewählte Regionen und Kontexte?»
Herausforderungen und «schmerzliche» Erfahrungen
«Die Grundlage für die Beantwortung dieser vier Fragen bilden ganz verschiedene Quellenarten. Der Kernbestand stammt aus dem Unternehmensarchiv der Escher Wyss, welches sich im Stadtarchiv Zürich befindet. Dazu gehören beispielsweise Pläne, Zeichnungen, Protokolle, Verträge, Korrespondenzen mit der Kundschaft, den Zulieferbetrieben, aber auch mit der Konkurrenz sowie Mitarbeiterlisten, Artikel der firmeneigenen Zeitschrift ‘Der Neumüller’ und eine sehr umfangreiche Fotosammlung.
Der erste Fabrikstandort der Escher Wyss & Cie., die sogenannte «Neumühle»: In der Mitte befindet sich das Bürogebäude, links die verschiedenen Werkstätten, in welchen u.a. Schiffe gebaut wurden.
Weil viele Informationen der Abteilung Schiffbau, leider auch die Baupläne vieler Dampfschiffe, spätestens in den 1970er Jahren zerstört wurden, nehmen auch die Archive der verschiedenen Schifffahrtsgesellschaften im In- und Ausland eine zentrale Rolle ein. Gesichtet habe ich etwa die Dokumente der Dampfschiff-Gesellschaft des Vierwaldstättersees im Staatsarchiv Luzern, der Bodensee-Schiffsbetriebe im Stadtarchiv Konstanz oder der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft in Wien. Neben vielen Unterlagen zum Betrieb fanden sich auch detaillierte Informationen zum Bau der Schiffe, zu Aushandlungs- und Bestellprozessen sowie zu den Bauplätzen, auf welchen die Schiffe zusammengebaut oder gewartet wurden.»3
Wie kommt es, dass in den Siebzigerjahren so viel Material aus den Archiven verschwand? Gab es bei der Quellensicherung noch weitere Schwierigkeiten?
«Über die Gründe, warum die Archivalien zerstört und andere wiederum aufbewahrt wurden, kann ich nur spekulieren. Das Archiv der Escher Wyss wurde nach dem Zusammenschluss des Unternehmens mit der Sulzer AG in den 1970er Jahren umstrukturiert, dabei wurden leider etliche Unterlagen entsorgt.4 Viele Quellen zum Dampfschiffbau wurden aber wahrscheinlich schon deutlich früher zerstört, z.B. nachdem ein Dampfschiff verschrottet wurde und es für die Pläne keine Verwendung mehr gab. Darüber hinaus brauchen Unternehmensarchive – erst recht, wenn die Betriebe über ein Jahrhundert tätig waren -, viel Platz und eine fachgerechte Lagerung der Unterlagen kostet Geld.
Leider gibt es auch weitere Quellen, die nicht mehr existieren oder zumindest nicht mehr auffindbar waren. Die zerstörten Baupläne und Zeichnungen habe ich bereits erwähnt. Darüber hinaus findet man nur selten Angaben zu den Personen, die an der Produktion der Dampfschiffe beteiligt waren. Vom Handlanger über den Monteur bis zum Chefingenieur – die wenigsten haben aus ihrem Berufsalltag berichtet oder sogenannte Egodokumente hinterlassen.»
Mir fällt auf, dass im Forschungsdispositiv von beiden Schweizer Dampfschiffproduzenten, aber im Titel dann «nur» von Escher und Wyss die Rede ist. Ist das nicht ein Ungleichgewicht oder anders gefragt: wäre da die Firma Sulzer nicht minder von Interesse gewesen, erforscht zu werden?
«Das ist in der Tat ein Problem, das ich nicht (ein-)lösen kann. Von den Schwierigkeiten, mit denen ich mich auseinandersetzen muss, wiegt am gravierendsten, dass über den Bau von Dampfschiffen bei den Gebrüdern Sulzer in Winterthur kaum mehr Material im firmeneigenen Archiv vorhanden ist. Ursprünglich wollte ich die beiden Unternehmen zu gleichen Teilen in die Arbeit einfliessen lassen, musste dann aber aufgrund dieser schmerzlichen Einsicht die Firma Sulzer aus dem Arbeitstitel streichen. Auch solche Erfahrungen gehören zur (Geschichts-) Wissenschaft.»4
Im 2. Teil dieses (B)Logbuch-Eintrages wird Nina Schläfli dann ein paar «Müsterli» aus ihrer in einem Jahr erscheinenden Dissertation zum Besten bringen und erste Ergebnisse uns «verraten». Zum Schluss des 1. Teils komme ich noch auf die Frage, welche Beziehung du mit Schiff und Wasser hast?
«Zeitlebens wohne ich am Bodensee und bin ein richtiges ‘Seemeitli’, wenn man so möchte. Trotz des Wohnortes und meines Dissertationsthemas komme ich im Alltag leider viel zu selten dazu, Schiff zu fahren. Wenn ich dann doch einmal auf einem Schiff anzutreffen bin, hat das eher praktische Gründe: Die Fähre Konstanz – Meersburg ist meistens deutlich schneller als die Fahrt mit dem Auto oder Zug um den See. Gerne, aber viel zu selten, arbeite ich an regnerischen Tagen auf der Route Kreuzlingen – Schaffhausen oder verabrede mich zu einem Essen oder einer Besprechung auf einer kürzeren Strecke am Ober- oder Untersee. Mein persönlicher Geheimtipp ist eine Überfahrt mit der Fähre von Romanshorn nach Friedrichshafen (oder umgekehrt) bei Sonnenaufgang.
Die theoretischen Berührungspunkte mit der Schifffahrt sind sehr viel grösser: Als Dampfschiffexpertin werde ich häufig zu öffentlichen Vorträgen eingeladen. Dabei lerne ich immer wieder spannende Menschen kennen, die ihre (Dampf-) Schiffgeschichten mit mir teilen. Seit einigen Jahren bin ich zudem Mitglied bei «Pro Dampfer», einem Verein, der einen neuen Raddampfer für den Untersee und Rhein bauen und betreiben möchte. Es wäre schön, wenn auch auf dem Rhein bald wieder ein Dampfschiff fahren würde.»
Nina Schläfli bezeichnet sich als «Seemaitli», ist aber nebst ihrem Studium und politischen Mandaten z.B. als kantonale Parteipräsidentin und Parlamentarierin im Thurgauer Kantonsrat nach eigenen Angaben zu selten auf den Seen unterwegs.
Bauplatz der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh), um 1900. Über viele Jahrzehnte besass keine Schweizer Schifffahrtsgesellschaft eine Werft oder einen dauerhaft eingerichteten Bauplatz. In der Anfangsphase errichtete die Escher Wyss & Cie. diese Plätze häufig selbst. Ab den 1870er Jahren legten sich immer mehr Schifffahrtsgesellschaften dafür geeignete Gelände zu und errichteten darauf eine «Werft». In der Anfangsphase war damit nur ein Geräteschuppen in Wassernähe gemeint, später kamen weitere Gebäude wie Werkstätte, Lager und Trockendocks dazu.
Dampfschiff Leopold im Hafen von Konstanz, 1840 bei Escher Wyss & Cie. gebaut, Foto von 1905. Die in Zürich gebauten Glattdeckdampfer glichen auch Jahrzehnte später noch den ersten in Schottland und England gebauten Dampfschiffe.
Abbildung einer Verbundmaschine, die 1866 von Escher Wyss & Cie. für die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft gebaut wurde, in der prestigeträchtigen Zeitschrift «The Engineer».
Der Fabrikstandort an der Limmat wurde in den 1880er Jahre für die Produktion der vielen verschiedenen Produkte zu klein. Erschwerend kam hinzu, dass die Werkstätten über keinen Gleisanschluss verfügte, und die Schiffe nachts über die Strasse zum Bahnhof transportiert werden mussten. Ab 1889 begann der Bau einer neuen Fabrik in Aussersihl.
Rechts ein Einblick in die Kesselschmiede und Schiffbauhalle in den frühen 1890er Jahren, wo gerade die Antriebsanlage für das DS Italia (Vierwaldstättersee) sowie den Schlepper Mannheim V (Mannheimer Dampfschifffahrtsgesellschaft) hergestellt werden.
Letzte Fahrt der DS Schaffhausen am 24. Mai 1967. Nina Schläfli: «Es gibt heute noch viele Personen, die sich wünschten, dass dieser Dampfer nicht verschrottet worden wäre.»
Durch Klick aufs Bild erscheint dieses im Grossformat.
Hinweise
1) «Das Dampfschiff ‘Jura’ – Zeitzeuge und Tauchziel im Bodensee», Hrsg.: Amt für Archäologie des Kantons Thurgau, 2019 (Link)
2) Erst zwischen 1932 und 1959 wurde der Rheinseitenkanales zwischen Basel und Breisach (Schleuse Vogelgrün) mit Wasserkraftwerken und Schleusen für die Güterschifffahrt erbaut und somit der Anschluss der Schweiz an das Meer bewerkstelligt.
3) Nina Schläfli hat noch weitere Quellen benutzt: «Politische Beschlüsse, Baugesuche, Gesetze zu Arbeitsbedingungen und Sicherheit konnten über das eidgenössische Bundesarchiv sowie weitere Staatsarchive erschlossen werden. Zeitgenössische Publikationen wie Bücher, Zeitschriften oder Zeitungsberichte geben zudem Auskunft über aktuelle Ereignisse wie Jungfernfahrten, Unfälle oder neueste Produktentwicklungen in den Unternehmen. Neben Plänen und Zeichnungen arbeite ich auch mit weiterem Bildmaterial, also Grafiken und Fotografien, die Aufschluss über Aussehen und Nutzung der Dampfer geben. Selbstverständlich habe ich mir auch die heute noch fahrenden und bestehenden Dampfschiffe angeschaut.»
4) Nina Schläfli ist sehr dankbar für weitere Erschliessung von Unterlagen: «Nach wie vor bin ich auf der Suche nach interessantem Quellenmaterial wie Baupläne, Fotos von in der Schweiz gebauten Dampfschiffen aus dem 19. Jahrhundert sowie weiteren Informationen zum Dampfschiffbau in den beiden Unternehmen Escher Wyss & Cie. oder den Gebrüdern Sulzer.» E‑mail: nina.schlaefli@hist.unibe.ch
Quellen
Bildnachweise
1) H. Amstad, 24.08.2020
2) https://www.feuerthalen.ch/portraet/geschichte/feuerthalen-wird-zum-industriellen-gepraegten-vorort-schaffhausens/die-langwieser-werft-wird-eroeffnet.html/517 (24.02.2020)
3) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Leopold_im_Konstanzer_G%C3%BCterhafen.jpg (10.01.2019)
4) https://www.gracesguide.co.uk/images/7/7b/Im1866Egv2-p254.jpg (17.12.2020)
5) Stampfenbach I, 5a, https://doi.org/10.3931/e‑rara-56031 / Public Domain Mark
6) compound marine engine: https://www.gracesguide.co.uk/images/7/7b/Im1866Egv2-p254.jpg (17.12.2020)
7) https://www.shn.ch/region/kanton/2017 – 05-24/die-letzte-fahrt-der-alten-schaffhausen
Textteil: Bonamore, Antonio: Ausstellungs-Zeitung / Maschinenwerkstätten des Hauses Escher Wyss & Cie. in Zürich = : Etablissements de la maison Escher Wyss & Cie. à Zurich = Stabilimento Escher Wyss & Co. a Zurigo. [Zürich] : [Verlag von J.A. Preuss], [1883]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich 6.1
Textteil: Standort Aussersihl: J. Weber: Die Fabrik von Escher Wyss im Hard in Zürich 1903. In: 150 Jahre Escher Wyss 1805 – 1955. Hg. im Jubiläumsjahr an Stelle des Bandes 27/28 der Escher Wyss Mitteilungen.
Weiter im Text
Website des historischen Institutes der Uni Bern (Link)
Website Nina Schläfli’s politischem Engagement (Link)
Mit Rauchfahnen in die weite Welt: Der Dampfschiffbau bei Escher, Wyss & Cie. 1870 – 1915 (Teil 2) (Link)
Literatur zum Thema:
Bálint, Anna: Sulzer im Wandel. Innovation aus Tradition. Baden 2015.
Schläfli, Nina: Transnationale Technologietransfers. Einführung und Etablierung des Dampfschiffbaus bei Escher Wyss & Cie. In: Ferrum. Nachrichten aus der Eisenbibliothek 91. S. 42 – 49.
Seemuseum Kreuzlingen: Zeitkapsel in der Tiefe – Das Dampfschiff «Jura», 16.09.2020. https://jura.seemuseum.ch/
Impressum
Text N. Schläfli
Redaktion H. Amstad
Bilder siehe Quellen
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Toll, dass die technischen Meisterleistungen von Escher Wyss und Sulzer im Schiffbau und vor allem im Bau von Binnengewässer-Dampfschiffen endlich angemessen gewürdigt werden. Schade ist die Archivlage bei Sulzer so dürftig, aber bei Archivarbeiten gibt immer wieder negative, aber auch positiv Überraschungen. Ich bin sehr gespannt auf diese Dis. Als Kind war ich oft und lang bei den Grosseltern in Rorschach in den Ferien und wir waren viel mit dem Beamten-GA meines Grossvater, der Lokführer bei den SBB war, unterwegs, vor allem auch mit den Dampfschiffen St. Gallen und Rhein. Am Hafen Rorschach waren damals auch die deutschen und österreichischen Dampfschiffe noch sehr präsent. Leider hat von den Bodensee-Dampfschiffen nur die «Hohentwiel» überlebt, aber das wenigstens als bestens gepflegtes Prachtexemplar. Von den flussgängigen Raddampfer ist die «Neuchâtel» wieder zu einem Schmuckstück der Dreiseen-Region am Jurasüdfuss und inoffiziellen Flaggschiff der LNM geworden. Leider nicht mehr mit der originalen Maschine von Escher Wyss aber doch mit einem sehr gut passenden Ersatz von Maffei. Hoffentlich gelingt das Vorhaben von Pro Dampfer wieder ein Dampfschiff auf den Rhein zwischen Schaffhausen und den Bodensee zu bringen, auch wenn dieses nicht mehr den urigen Charme ausstrahlen wird. Aber vielleicht wird dieses neue Dampfschiff zum Prototypen auch für andere Gewässer, die Potential für den Einsatz von modernen und klimaneutral betriebenen Dampfschiffen hätten.