Vorschau Schiffsfahrplan 2018: leichter Ausbau auf den Juragewässern und Stundentakt Bürgenstock-Shuttle.
Wie in vergangenen Jahren publizieren wir die Neuerungen im Schiffsfahrplan für die Saison 2018. Neu ist dieses Jahr, dass das offizielle gedruckte Kursbuch nicht mehr erscheint. Es wird durch www.fahrplanfelder.ch, durch Unternehmens- oder Regionalfahrpläne sowie Onlineangebote kommuniziert, wann die Schiffe fahren. Wird die Zukunft so noch flexibler gestaltbar? Wird es dazu kommen, dass bei einer durch die Meteodienste angekündigten, längeren Schlechtwetterperiode die Fahrplanangebote auf dem See gekürzt beziehungsweise bei Schönwetter ausgedehnt werden? Online ist vieles flexibler, aber auch unverbindlicher. Immerhin gibt es dank privater Initiative noch ein (inoffizielles) Kursbuch 2018. Wie der Herausgeber Hans Meiner im Vorwort darin schreibt, ist es ein praktischer Ausflugs- und Reiseplaner und dies erst noch völlig unabhängig von Onlineanbietern. Mit Hilfe dieses Kursbuches (beim VCS bestellbar oder in grösseren Bahnhöfen erhältlich) und mit den letztjährigen Fahrplänen ist die folgende Zusammenstellung entstanden.
Genfersee: Hier gibt es kaum Änderungen zum Vorjahr. Das neue Kursbuch 2018 stellt den Fahrplan übersichtlicher dar, weil die Pendlerschiffe in einem eigenen Feld aufgeführt werden und so der Überblick über die touristischen Kursfahrten verbessert ist. Ab Neuchâtel fährt vom 21. Juni bis 26. August um 14.00 Uhr eine zusätzliche kleine Hochsaison-Rundfahrt via Auvernier nach Cortaillod und zurück, anschliessend fährt dieser zusätzliche Umlauf um 16.25 zum Südufer über Cudrefin und Portalban. Diese Fahrt findet interessanterweise kurz nach der seit längerem bestehenden Fahrt um 15.40 Uhr über dieselben Stationen statt. Somit wird der seit einiger Zeit bescheidene Fahrplan ganz leicht ausgebaut. Der Bielersee hat seinen Hochsaisonfahrplan ebenfalls ausgebaut: Freitag bis Sonntag finden um 13.15 und 18.30 Uhr zwei neue Sommerkurse zur Petersinsel statt und um 15.45 Uhr eine neue Fahrt über den ganzen See. Vorgesehen dafür ist das neue MS 60 resp. MS Chasseral. Neu fährt auf dem Thunersee im Vorfrühling ein zusätzlicher Kurs um 13.10 via Einigen nach Oberhofen, der Kurs um 14.40 verkehrt dafür nicht mehr via Einigen.
Auf dem Vierwaldstättersee gibt es vermehrte Verbindungen von und nach Kehrsiten-Bürgenstock: das neue Ferien- und Ausflugsressort wird nun zwischen 06.05 Uhr und 00.10 Uhr bis zu 23 Mal täglich per Schiff bedient. Dabei profitieren auch die Bevölkerung und Pendler von Kehrsiten. Weiter fährt im Sommer der schnelle Raddampfer-Nachmittagskurs nur noch bis Brunnen statt Rütli, so dass es leider keine Möglichkeit mehr gibt von Kurs 424 auf Kurs 22 umzusteigen. Im Winterfahrplan fährt neu Kurs 407 täglich bis Flüelen und dann täglich als Kurs 18 nach Luzern. Dieser schöne Ausbau hat einen kleinen Wermutstropfen: Das Schiff fährt neu an der Tellsplatte nur noch vorbei und hält dort nicht mehr. Auch das Alpnachstader-Fahrplanfeld enthält einige Neuerungen: So muss man im Herbstfahrplan genau aufpassen, an welchem Wochentag man die Reise antritt. Denn unter der Woche fährt der Kurs 67 um 15.50 und Samstags und Sonntags der Kurs 69 um 16.38 Uhr ab Luzern und dies erst noch über andere Stationen! Weiter wird der Kurs, welcher Alpnachstad um 11.00 Uhr verlässt, neu über Kehrsiten-Bürgenstock und Weggis geführt. In Weggis kann man im Sommer nach gut 40 Minuten Wartezeit Richtung Flüelen weiterfahren. Ab Weggis bis Luzern fährt anschliessend dieser Kurs fast gemeinsam mit dem Kurs 12. Eine neue Linienführung hat auch der Dampferkurs um 14.38 Uhr nach Alpnachstad; mit einem Billett von Luzern nach Kastanienbaum kann man fast eine Stunde auf dem Raddampfer verbringen – ein Spartipp. Erfreulich auch, dass im Frühlingsfeld das Stadt- und Spazierschiff jeden Sonntag fährt und nicht erst ab Mai, wie bisher.
Als grössere Änderung werden auf dem Bodensee die Kurse 116/120 resp. 113/115 (um 14.30 Uhr) in der Hochsaison nicht mehr in Friedrichshafen gebrochen, zudem wurden die Taktzeiten auf der deutschen Seite angepasst. Bei der SBS gibt es keine nennenswerten Änderungen. Die Saison startet bei den Schweizern bereits am Samstag, 24. März und somit erfreulich früh.
Auf dem Luganersee gibt es einige Änderungen. Erfreulich, dass auf der Linie nach Ponte Tresa neu auch an der Station Brusimpiano festgemacht wird. Der Winter-Fahrplan für die Zeit vor dem 25. März ist leider nur auf lakelugano.ch ersichtlich. Gemäss der Website erfolgt der Start in die Fahrplansaison 2018 bereits am 10. Dezember mit einer Winterpause vom 8. Januar bis 9. Februar mit drei täglichen Kursen um 10.00 und 14.00 bis Morcote und via Gandria zurück nach Lugano und um 11.55 nur nach Gandria. Erstmals entfällt die «Schlechtwetterklausel».
Auf dem Zugersee führt die SGZ den Kurs um 15.15 Uhr ab Zug neu auch über die Station Buonas. Die zwei letzten sonntäglichen Nachmittagskurse der «Schwyz» führen verkürzt nur noch über Buonas und Cham. Die Saison startet auf diesem See erst am 15. April. Vorher ist aber MS Schwan öffentlich unterwegs, beispielsweise am 17. März zur Saisoneröffnungs-Fahrt (www.motorschiff.ch). Auf dem Zürichsee wurde leider der morgendliche Kurs in den Obersee gestrichen. Dafür fährt nun ein Schiff um 11.15 ab Zürich nach Pfäffikon-Rapperswil und 15 Minuten später ein zweites (ebenfalls über Rapperswil) in den Obersee. So sind die Gemeinden oberhalb des Seedamms nur noch mit einem Kurspaar am Nachmittag bedient.
Die Schiffs-Agentur wünscht bereits jetzt eine schöne Schifffahrts-Saison 2018.
Fahrplanwechsel ist auf fast allen Schweizer Gewässern an andern Daten; das Bild zeigt den Einsatz der Plakateure einen Tag vor dem Winterfahrplan in Luzern.
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Auf den Jura-Gewässern geht es fahrplantechnisch leicht aufwärts: zusätzliche Kurspaare sind sowohl auf dem Neuenburgers- wie auf dem Bielersee zu vermelden; im Bild das neue MS 60 der BSG.
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Kein zweiter Schiffskurs mehr zum Obersee; die Gemeinden und Tourismuspartner sind enttäuscht.
Im neuen Kursbuch sind die Felder der Grenzgängerverbindungen neu dargestellt.
Durch Klick aufs Bild erscheint dieses im Grossformat.
Quellen
Text und Bild 7: M. Bisegger,
Bilder 4, 6 M. Fröhlich,
Bilder 1, 2, 5 H. Amstad,
Bild 3 bsg
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